JWST macht Fotos von der Scheibe eines jungen Stars

JWST macht Fotos von der Scheibe eines jungen Stars
JWST macht Fotos von der Scheibe eines jungen Stars

Die Fomalhaut-Scheibe enthält Staub und Trümmer, die einem Asteroidengürtel ähneln, und ist ein Beweis für ein komplexes und aktives Planetensystem. Fomalhaut ist einer der hellsten Sterne am Nachthimmel. Er ist 25 Lichtjahre von der Erde entfernt und 16-mal heller als die Sonne. Außerdem ist es nur wenige hundert Millionen Jahre alt. Der Stern ist von einer großen Scheibe aus Staub und Trümmern umgeben, was sein auffälligstes Merkmal ist.

Diese Scheibe wurde 1983 vom Infrarot-Astronomiesatelliten der NASA und 2004 im sichtbaren Licht vom Hubble-Weltraumteleskop entdeckt. Er ist vergleichbar mit dem Asteroidengürtel und Kuipergürtel in unserem eigenen Sonnensystem.

Es ist nicht überraschend, dass solche Scheiben um junge Sterne herum gefunden werden. Sie entstehen, wenn eine wirbelnde Gaswolke eine Schwellenwertgröße, -masse oder -dichte erreicht und unter ihrer eigenen Schwerkraft zusammenbricht.

Sie sind Nebenprodukte der Drehimpulserhaltung bei der Sternentstehung. Der Sonnennebel, eine kollabierende Wolke, flacht sich bei der Verdichtung zu einer Scheibe ab. Zunächst sind die aus der Gaswolke stammenden Feststoffe klein – wahrscheinlich nur wenige Mikrometer groß. Doch nach einigen Millionen Jahren bilden sich aus Staub und Gesteinsmaterie Planeten.

Hubble konnte die klaren Merkmale des äußersten Gürtels von Fomalhaut einfangen, vor allem weil die helle Peripherie des Sterns von der großen Helligkeit des Sterns beleuchtet wird. Allerdings wurde die innere Struktur der Scheibe vom Teleskop völlig übersehen.

Das Mittelinfrarot-Instrument des James Webb Space Telescope (JWST) wurde nun von András Gáspár (Universität von Arizona) und Kollegen verwendet, um diese Innendetails zu ergänzen. Wie bereits gezeigt, sind die beobachteten Staubformationen deutlich komplexer als die Asteroidengürtel in unserem eigenen Sonnensystem. Insbesondere löste er drei ineinander verschlungene Staubgürtel bei 25,5 m IR-Wellenlänge auf, 23 Milliarden Kilometer vom Stern entfernt und durch Lücken getrennt. Dies ist 150-mal weiter von der Erde entfernt als von der Sonne.

Quelle: Physik heute

📩 18/05/2023 18:56